Yogische Kräftigungsübungen
Krafttraining - warum?
Die Muskulatur des Körpers zu stärken, ist nicht nur eine sinnvolle, sondern eine absolut notwendige Investition in den Aufbau oder den Erhalt der körperlichen Gesundheit.
Kraftübungen bringen folgende Vorteile mit sich:
✅ Reduktion von Verspannungen
✅ Reduktion des Verletzungsrisikos im Alltag sowie bei allen Sportarten
✅ Erhöhung der Rücken-Mobilität
✅ Verbesserung der Gelenk-Stabilität und -Gesundheit
✅ Verbesserung des Stoffwechsels und damit auch der Immunkraft
✅ verbesserte Gewichtskontrolle
✅ Und: Manche der fortgeschrittenen Figuren des Hatha-Yogas sind nur mit gut ausgebildeter Muskulatur möglich.
Insbesondere Frauen bauen ab dem dreissigsten Lebensjahr kontinuierlich Muskulatur ab - es sei denn, sie stärken diese gezielt (proteinreiche Ernährung + Krafttraining).
Also: Es lohnt sich, den Körper zu trainieren! ☺️💪 Und zwar nicht vorrangig der Optik wegen, sondern primär für ein gutes Funktionieren der meisten Körperfunktionen und für mehr körperliches Wohlbefinden.
Die folgenden yogischen Kräftigungsübungen beziehen alle grösseren Muskelgruppen des Körpers mit ein.
Es empfiehlt sich, die Übungen nacheinander durchzugehen und zwar mindestens 3x (besser noch 5x) und die jeweils gewählte Variante für mindestens 10 Sekunden zu halten. Bei gut ausgebildeter Muskulatur können die Übungen auch 30 Sekunden oder länger gehalten werden.
Damit die Muskeln optimal trainiert werden, sollte Krafttraining mehrmals wöchentlich, allerdings nicht täglich (wegen der Muskel-Regenerationszeit) durchgeführt werden; zum Beispiel Montag, Mittwoch, Freitag.
1) Haltung des Bootes - Training der Muskeln an Bauch und Oberschenkelvorderseite (und Nacken!)
Arme nach vorne strecken, Arme parallel zum Boden, Handflächen zueinander gedreht, Rumpf zurückgelehnt, Rücken hat in keiner Variante Bodenkontakt, Nacken bleibt stets gehalten (Kopf nicht zu weit nach hinten lassen)
Variante 1, Intensitätsgrad: gut überlebbar 😅
➡️ alternierend: ein Fuss aufgestellt, den anderen Fuss anheben, einige Sekunden halten, Seitenwechsel
Variante 2, Intensitätsgrad: intensiv 😬
➡️ beide Füsse angehoben, Unterschenkel parallel zum Boden oder tiefer gesenkt, einige Sekunden halten
Variante 3, Intensitätsgrad: extrem 🥵
➡️ noch weiter zurücklehnen, Beine durchstrecken, unterer Rücken berührt den Boden nicht, einige Sekunden halten
2) Haltung des Tisches - Training der Muskeln an Gesäss und Oberschenkelrückseite (und Nacken!)
Handgelenke schön unter den Schultergelenken, Finger nach vorne gedreht, Füsse hüftbreit auseinander, Knie schön über den Fussgelenken, Gesäss gehoben, Nacken bleibt stets gehalten (Kopf nicht zu weit nach hinten sinken lassen)
Variante 1, Intensitätsgrad: gut überlebbar 😅
➡️ das Gesäss vom Boden lösen; bereits ein leichtes Anheben ist ausreichend, einige Sekunden halten
Variante 2, Intensitätsgrad: intensiv 😬
➡️ das Gesäss so weit anheben, dass der Rumpf parallel zum Boden ist, einige Sekunden halten
Variante 3, Intensitätsgrad: extrem 🥵
➡️ Rumpf parallel zum Boden bringen. Alternierend immer ein Bein anheben, nach vorne ausstrecken mit geflextem Fuss, einige Sekunden halten und danach wieder aufstellen. Die Oberschenkel bleiben parallel zueinander, auch wenn jeweils ein Bein ausgestreckt ist.
3) Yoga-Liegestütze / Schräges Brett - Training Handgelenke, Arme, Schultern, Rumpf- und Beinstabilität; Ganzkörpertraining
Handgelenke schön unter den Schultergelenken, Füsse leicht geöffnet (maximal hüftbreit), Blick zwischen die Hände, Rumpf stabil (also nicht nach unten durchhängend)
Variante 1, Intensitätsgrad: gut überlebbar 😅
➡️ in das schräge Brett kommen und Bauchmuskulatur anspannen (Bauch einziehen), einige Sekunden halten
Variante 2, Intensitätsgrad: intensiv bis extrem 😬🥵
➡️ alternierend immer ein Bein anheben und einige Sekunden gehoben lassen, Höhe nach eigenen Möglichkeiten / eigenem Gutdünken, Fuss geflext, Körperspannung halten, mittlere Körperpartie nicht einsinken lassen
4) Haltung der Heuschrecke - Training der Muskulatur an Gesäss, Rücken, Beinen, Brustkorb
in die Bauchlage kommen, Füsse leicht geöffnet (maximal hüftbreit), Fussrücken auf Boden aufliegend
➡️ Arme zurückziehen, Handflächen zueinander gedreht, Oberkörper so weit wie möglich anheben, für einige Sekunden halten.
Der Intensitätsgrad lässt sich anhand der Trainingsdauer sowie anhand des Grades der Aufrichtung des Oberkörpers regulieren.
✅ Nach der Übung einige Sekunden in der Haltung des Kindes oder in einer stehenden Vorbeuge entspannen, um den unteren Rücken zu entlasten.
5) Haltung des Stuhls - Training der Fussgelenke, Unterschenkel, Oberschenkel, Gesässmuskulatur
hüftbreiter Stand, Arme schräg (nicht parallel zum Boden, sondern höher gehoben) nach vorne ausgestreckt, Handflächen zueinander gedreht, Gesäss absenken, Knie während der ganzen Übung geöffnet lassen / nicht zusammendrücken
➡️ Das Gesäss in der Haltung des Stuhls immer tiefer absenken und zugleich versuchen, die Fersen anzuheben. (Letzteres ist allerdings optional und erhöht die Intensität signifikant; vor allem für die Waden.)
Für einige Sekunden halten.
Der Intensitätsgrad lässt sich anhand der Trainingsdauer sowie der Absenkung des Gesässes regulieren.
Das obige Bild zeigt die intensivste Variante mit tief gesenktem Gesäss und stark gehobenen Fersen - selbstverständlich sind auch höher aufgerichtete Varianten wertvoll und effektiv.
✅ Allenfalls nach der Übung die Beine ausschütteln, um sie wieder zu lockern.