Yoga Aarau

Wie sind unsere Bewusstheit, unser Körper und unser Geist idealerweise aufeinander bezogen?

Lassen Sie uns das Zusammenspiel dieser drei Komponenten metaphorisch anschauen:

Die Bewusstheit ist die Königin. Sie steht in tiefem Kontakt mit ihren Untertanen – den Erfahrungen und dem Erleben in allen Schattierungen und Nuancierungen – und vermag dadurch Entscheidungen voller Weisheit aus ihrem ruhigen, entspannten Sein heraus zu treffen. Doch sie ist auch auf den Körper und den Geist angewiesen, welche unter anderem die Entscheidungen auszuführen vermögen.

Der Körper ist der höchste und wichtigste Berater der Bewusstheit. Sein Alter und seine Ausprägung spielen für die Bewusstheit keine grosse Rolle, allerdings neigen junge, schöne und kraftvolle Berater manchmal dazu, sich zu sehr in ihrem Anblick zu verlieren und nur partiell in offenen Kontakt mit den Belangen der Bewusstheit zu treten. Dann liegt es an der Königin, ihren Berater optimal in seine wichtige und tragende Rolle hineinzubegleiten, indem sie ihm immer wieder die Kernaufgabe seines Daseins bewusst macht. Der Körper ist dazu da, die Bewusstheit der Welt und die Welt der Bewusstheit erfahrbar zu machen.
Nimmt das Alter des Beraters zu und wird dadurch die körperliche Gestalt fragiler und vulnerabler, so fällt es dem Berater manchmal leichter, sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren und sich nicht in seinem Anblick zu verlieren. Die Demut, die aus seiner Erkenntnis um seine Vergänglichkeit resultiert, macht ihn empfänglich für den Weg der Bewusstheit.

Der Geist ist der jüngste Diener der Bewusstheit. Immer wieder wird er von der Königin, der Bewusstheit, dazu ermahnt, still am Fuss des Thrones zu sitzen. Zuweilen hält er sich auch daran. Doch immer mal wieder springt er auf, flitzt um den Thron herum oder plappert unaufhörlich. Es ist allein der Geduld und Freundlichkeit der Bewusstheit zu verdanken, dass der Geist zunehmend Fortschritte macht und zu einem ruhigeren Diener wird.
Es mag vorkommen, dass die Bewusstheit den Geist mit einem klaren Auftrag losschickt – zum Beispiel, dass er ihr ein Glas klaren Wassers holen soll – und der Geist lossaust und mit altem Sirup, der bereits Schimmel angesetzt hat, zurückkehrt. Nun ist es wieder an der Bewusstheit, ihren jüngsten Diener sanft und geduldig zu mahnen, in ihrem Willen zu agieren. Und was ist ihr Wille? Jegliches Denken, Fühlen, Sprechen und Handeln, das Richtung Gegenwärtigkeit, Stille, Freundlichkeit und Leidverringerung tendiert