Herzkohärenz: Bedeutung und Übung
Das Herstellen von Herzkohärenz hilft, herausfordernden Situationen mit Gelassenheit zu begegnen. Der Umgang mit Stress wird erleichtert, Anspannung kann abgebaut und das emotionale Gleichgewicht zurückgewonnen werden.
Die Übung zur Herzkohärenz hilft sowohl bei Alltagsstress als auch bei Ängsten, stressbedingtem Bluthochdruck, Unruhe, Migräne oder Herzproblemen aufgrund psychischer Belastung.
Anpassungsfähigkeit des Herzschlages
Ein gesunder Mensch hat einen Ruhepuls von 60 - 100 Schlägen pro Minute, bei Sportlern kann der Ruhepuls sogar noch viel tiefer liegen. Der Abstand zwischen zwei Herzschlägen ist nie völlig gleich, denn das Herz reagiert unmittelbar auf alle inneren und äusseren Signale, beispielsweise auf unsere Atmung, Gefühle, Gedanken und Sinneseindrücke. Die Herzschlagabfolge ist also permanent grösseren und kleineren Veränderungen unterworfen. Dies bezeichnet man als variable Herzfrequenz - ein natürliches, gesundes Phänomen, das dem Körper erlaubt, sich an die jeweiligen Gegebenheiten anzupassen.
Auswirkungen von Stress auf Herz und Hirn
In Situationen, die wir als stressig empfinden, beginnt das Herz, schnell und heftig zu schlagen. Dadurch kann das Blut besser durch den Körper gepumpt werden. Die erhöhte Durchblutung befähigt zu Kampf oder Flucht. Diese Urinstinkte sind nicht unbedingt hilfreich, wenn wir unbeweglich im Bürostuhl sitzen und diplomatisch auf das unfreundliche Mail eines Arbeitskollegen reagieren sollen oder wenn unser Kind zu quengeln beginnt.
Zudem empfängt das Hirn bei unharmonischem, schnellem Herzschlag die Information, dass die Situation möglicherweise lebensgefährlich ist. Die Kommunikation zwischen Hirn und Herz wird gestört; beide Organe treten in den Überlebensmodus ein. Zwar ist unser System nun für Kampf oder Flucht bereit, nicht aber für kreative Lösungsfindungen oder das Treffen wichtiger Entscheidungen im Alltag.
Nutzen der Herzkohärenz-Übung
Mit Hilfe der Herzkohärenz-Übung aus dem MBSR-Programm gelingt es, den Herzschlag zu senken und zu harmonisieren, Herz und Hirn ins Gleichgewicht zu bringen und uns wieder unsere gesamte physische, psychische, soziale und mentale Leistungsfähigkeit zugänglich zu machen. Das Wohlbefinden steigt, das Selbstvertrauen kommt zurück, kreative Lösungsfindungen werden wieder möglich.
Wissenschaftlicher Beleg des Nutzens der Herzkohärenz-Übung
Die variable Herzfrequenz lässt sich messen als sogenannte «Herzratenvariabilität», kurz «HRV». Die Wissenschaft konnte mit zahlreichen Studien nachweisen, dass sich mit bestimmten Atemtechniken die Herzfrequenz verlangsamen und harmonisieren lässt, so dass Herz und Hirn wieder miteinander kommunizieren können.
Quellen:
- Herzratenvariabilität, gesehen am 27.08.20
- McCraty, S. (2015). Heart Rate Variabiliy: New Perspectives on Physiological Mechanisms, Assessment of Self-Regulatory Capacity, and Health Risk. S. 56
- Was ist Herzkohärenz?, gesehen am 27.08.20
- Weiterführende Studien finden sich unter: www.heartmath.org/research/research-library/