Mit Hilfe der Sinne zu sich finden

Manchmal verlieren wir uns in der Hektik des Alltags. Der Atem und die fünf Sinne können Ihnen helfen, wieder zu sich zu finden. Sie können die nachfolgende Übung entweder morgens machen, um sich gut zu erden, oder jederzeit tagsüber, wenn Sie sich von sich selbst entfremdet fühlen. Bereits einige wenige Augenblicke der Achtsamkeit können heilsam wirken! 

Suchen Sie sich einen ruhigen Platz, setzen Sie sich bequem hin und schliessen Sie, wenn Sie möchten, die Augen. 

 

🌬️ Atmen 

Lenken Sie zuerst Ihre Aufmerksamkeit auf den Atem. Spüren Sie, wie er kommt und geht, ohne ihn zu verändern. Sind Ihre Atemzüge tief oder flach, schnell oder langsam, kontinuierlich oder stockend? Nur wahrnehmen, nicht eingreifen. 

👂🏻 Hören 

Öffnen Sie sich dann den Geräuschen um Sie herum. Was können Sie hören? Vielleicht das Ticken einer Uhr oder Geräusche von draussen? Lauschen Sie auch den leisen Tönen.
Lassen Sie sich möglichst wertungsfrei auf das Hören ein; empfangen Sie Klangwellen, anstrengungslos und offen.
Können Sie die Stille wahrnehmen, die unter allem zu Hörenden ruht? 

👃🏻 Riechen 

Nun konzentrieren Sie sich auf Ihren Geruchssinn. Atmen Sie bewusst ein – was können Sie riechen? Hängt ein bestimmter Duft in der Luft? Vielleicht können Sie im Moment auch keinen Geruch ausmachen. Das ist völlig in Ordnung; lassen Sie sich auf das Riechen ein, unabhängig davon, ob Sie überhaupt etwas wahrnehmen und wenn ja, was. 

👄 Schmecken 

Achten Sie jetzt auf Ihren Geschmackssinn. Spüren Sie in Ihren Mundraum. Gibt es einen Nachgeschmack oder ein Gefühl auf Ihrer Zunge?
Vielleicht bemerken Sie auch, ob Ihr Kiefer entspannt oder angespannt ist. Versuchen Sie allenfalls, ihn zu entspannen, und beobachten Sie, was sich verändert. 

🤲🏻 Fühlen 

Widmen Sie sich Ihrem Körper. Spüren Sie, wie Sie dasitzen. Wie fühlt sich der Stuhl oder der Boden unter Ihnen an? Können Sie die Aufrichtung Ihres Rückens spüren? Spüren Sie einen Luftzug auf der Haut? Oder Ihre Kleidung?
Gehen Sie gedanklich von den Füssen bis zum Kopf alle Körperpartien durch und nehmen Sie wahr, in welchen Bereichen Sie Spannung oder Leichtigkeit verspüren. 

👁️ Sehen 

Zum Schluss öffnen Sie nun langsam die Augen. Lassen Sie Ihren Blick umherwandern und schauen Sie, was Ihnen ins Auge fällt. Was nehmen Sie wahr? Welche Farben, Formen und Texturen zeigen sich Ihnen? 


Beenden Sie die Übung mit einem tiefen Atemzug. Wie fühlen Sie sich jetzt? 

Bei Achtsamkeitsübungen gibt es kein «Richtig» oder «Falsch». Es geht nicht darum, eine bestimmte Leistung zu erbringen. Es geht darum, zu sein. Es geht um ein tiefgreifendes In-Verbindung-Sein mit sich selbst und dem eigenen Erleben. Eine Verbindung, die Sie nicht nur durch Herausforderungen trägt, sondern Ihnen auch die Schönheiten des Lebens aufzeigt.