Macht Achtsamkeit alles möglich?
Macht Achtsamkeit alles möglich? Nein. Und das soll sie auch nicht.
Achtsamkeit ist nicht dazu da, uns für jeden Job, jede Beziehung, jede Freizeitaktivität passend zu meditieren.
Es gibt Berufe, die nicht zu uns passen. Oder Bedingungen am Arbeitsplatz, die uns zermürben. Es gibt Beziehungen, die uns vergiften und klein halten und Freizeitaktivitäten, die uns schaden. Daran gibt es nichts zu rütteln, und auch mit Achtsamkeit wird es uns wohl nicht gelingen, anhaltende genuine Freude in solche für uns ungesunde Umstände und Beziehungen zu bringen.
Achtsamkeit kann uns aufzeigen, wo wir auf lange Sicht fehl am Platze sind. Durch diese Erkenntnis kann – bewusst und in selbst gewähltem Tempo, auf selbst gewählte Art und Weise – Veränderung initiiert werden.
Zugleich kann uns Achtsamkeit dabei helfen, in einem Beruf, einer Beziehung, einem privaten Projekt resilient zu verweilen, wenn wir erkennen, dass für uns die Grundbedingungen annehmbar und mit unserem Wertesystem vereinbar sind, sich jedoch temporäre Widrigkeiten oder Herausforderungen auftun.
Achtsamkeit kann uns zum Beispiel dabei helfen, beim Team auszuharren, das gerade ein umfangreiches Projekt zu bewältigen hat oder in der Partnerschaft zu verweilen, in der das Gegenüber an einem Burnout erkrankt ist, ohne dass wir selbst physisch und psychisch erkranken.
Achtsamkeit kann uns aber auch dabei helfen, den Job zu verlassen, in dem wir permanent verkannt und geschnitten werden, in dem man uns mit Hass begegnet oder dessen Aufgabengebiete wir nicht im Geringsten mögen. Sie kann uns helfen, aus einer toxischen Partnerschaft mit einem manipulativen Gegenüber auszusteigen. Sie kann uns Kraft und Mut geben für einen Neuanfang, sowie die nötigen Mittel zur Selbstfürsorge und -wirksamkeit.
Fazit
Macht Achtsamkeit alles möglich? Nein. Und das ist auch gut so, denn dadurch zeigt sie uns neue Möglichkeiten auf.