Sitzhaltungen beim Meditieren

Sitzhaltungen beim Meditieren


Das Wichtigste in Kürze

In der Achtsamkeitsmeditation ist die Sitzhaltung nicht so streng vorgeschrieben wie beispielsweise bei Meditationen des Zen-Buddhismus. Das Wichtigste ist, eine Sitzhaltung einzunehmen, die unsere innere Haltung widerspiegelt. Beim Meditieren entscheiden wir uns für Wachheit, Präsenz, Würde und Empfänglichkeit; innerlich und äusserlich. Zugleich sollte die Sitzposition auch bequem sein, so dass wir für einige Zeit darin verweilen können.

Die verschiedenen Sitzhaltungen

Es gibt ganz verschiedene Haltungen, die bei Sitzmeditationen eingenommen werden können (Kabat-Zinn, 2013, S. 126ff). Und auch ganz verschiedene Hilfsmittel.

Viele Meditierende überkreuzen die Beine. Wenn dabei beide Füsse auf den Oberschenkeln aufliegen, spricht man vom »Lotossitz«. Auf den Fotos unterhalb dieses Artikels sitze ich unter anderem im »halben Lotossitz«; nur ein Fuss ist hochgezogen. 

In der sogenannten »burmesischen Haltung« wird die Ferse eines Beines an den Körper herangezogen und das andere Bein locker davor gelegt. Gerade für Meditationseinsteiger kann diese Sitzposition sehr bequem sein, denn sie erfordert weniger Training und Beweglichkeit in den Hüft-, Knie- und Fussgelenken als der Lotossitz.

Die nachfolgenden Fotos zeigen auch den »Fersensitz«. Meditierende, die keine Probleme mit den Knien haben, können diese Sitzposition als sehr angenehm empfinden.

Die Hände dürfen sowohl auf den Oberschenkeln aufgelegt als auch im Schoss auf eine uns angenehme Weise gefaltet werden.

Stuhl, Sitzbänkchen oder Kissen?

Verschiedene Hilfsmittel können die Sitzhaltung unterstützen: 

Ein Stuhl, ein Sitzbänkchen, ein ganz gewöhnliches Kissen oder ein Meditationskissen können dabei helfen, eine aufrechte, würdevolle Haltung einzunehmen. Ziel ist, dass Rücken, Nacken und Kopf eine gerade Linie bilden und die Schultern entspannt sind. 

Beim Sitzen auf dem Stuhl empfiehlt sich, den Rücken nicht anzulehnen, damit er sich aus eigener Kraft aufrecht hält. Sollte dies aber zu anstrengend sein, ist natürlich auch ein Anlehnen erlaubt. 

Beim Sitzen auf dem Boden sollte das Gesäss etwas erhöht sein. Dadurch wird das Becken leicht nach vorne abgekippt und die Rückenhaltung aufrecht.

 

Meine Erfahrungen

Als ich zu meditieren begonnen habe, habe ich über Monate hinweg den Stuhl gewählt. Mittlerweile ziehe ich den halben Lotossitz mit einem aufblasbaren Meditationskissen vor. Bei dieser Haltung schlafen meine Beine nicht ein, und der Rücken bleibt auch bei längeren Meditationen schmerzfrei. Dadurch, dass ich ein aufblasbares Kissen verwende, kann ich die Sitzhöhe und somit den Grad des Becken-Kippens selbst bestimmen. Ein aufblasbares Kissen lässt sich zudem problemlos überall hin mitnehmen.  

Fazit

Bei der Sitzhaltung gilt es zu experimentieren. Jeder hat seine Vorlieben oder aber Körperstellen, die schmerzanfälliger sind als andere. Probieren Sie aus, was Ihnen entspricht. Vielleicht stellen Sie im Laufe Ihrer Meditationspraxis auch Veränderungen Ihrer Bedürfnisse fest.
Und sollten während des Meditierens Schmerzen auftreten, so darf die Sitzhaltung jederzeit bewusst und achtsam angepasst werden.

 

Das Gelesene ausprobieren? Hier gibt's eine geführte Sitzmeditation mit Fokus auf den Atem: Sitzmeditation

Quelle:
Kabat-Zinn, Jon (2013). Gesund durch Meditation. O.W. Barth. Seiten 126ff.

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Übrigens: Wenn Sie Ihren Körper gezielt für das Sitzen in den Sitzhaltungen des Meditierens trainieren wollen, so empfehle ich Ihnen das nachfolgend verlinkte, zwanzigminütige Schneidersitz-Training: Schneidersitz-Training

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